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Loslassen

 

Wie das Schicksal es so wollte, habe ich mich zu Beginn meines Stipendiums an der Pilchuck Glass School mit Covid infiziert. Damit habe ich leider den Großteil des Kurses verpasst. In der kurzen restlichen Zeit des Kurses konnte ich meine Arbeit „Loslassen“ anfertigen, mit der ich meine Enttäuschung über die Situation verarbeiten möchte.

 

Als Kletterin vertraue ich mein ganzes Leben dem sogenannten Achterknoten an. Er hält mich, wenn ich falle und ist dementsprechend für mich das ultimative Symbol für Vertrauen. Mit den drei Sandgüssen erzähle ich die Geschichte des Festhaltens (meine Hand am Seil), des unvorhergesehenen Ereignisses (gerissenes Seil) und das Vertrauen ins Leben, dass alles, was geschieht, eine tiefere Bedeutung hat (Achterknoten).

 

Dabei war für mich die Fertigung der drei Reliefplatten aus Glas ein richtiges Erlebnis, Sandguss wollte ich schon immer einmal ausprobieren. Und ich finde es schon sehr beeindruckend, wenn man mit flüssigem Glas so umgehen kann, wie Simone Fezer und Rob Stern, die mir bei der Umsetzung der Arbeit geholfen haben.

 

Sandguss (Glas). 3 x 24cm x 28 cm x 4 cm. 2022. 

 

Quarantäne in Pilchuck

 

Während der Quarantäne hatte ich außerdem das Glück, dass die Akademie mitten im Wald liegt. So nutzte ich einen Teil der Zeit dazu, um mit Glaslungen, um die ich Rob Stern gebeten hatte, sie mir anzufertigen, durch den eindrucksvollen Wald zu stromern – und über die gerodeten Flächen der Holzfarm.

 

Außerdem habe ich einem der Bäume noch ein Schutzschild aus Glassplittern verliehen, in dessen Reflektionen sich die Gemeinschaft der umliegenden Bäume spiegelte. (Die Splitter habe ich wieder entfernt, dem Baum habe ich keinen Schaden zugefügt.)

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