Künstlerprofil Patrizia Mund
Schwerpunkt meiner Arbeit
Seit über fünf Jahren arbeite ich leidenschaftlich und zielstrebig mit dem Werkstoff Glas. Dabei liegt mein Schwerpunkt momentan noch im Glasperlenziehen, also der Fertigung von Glasschmuck. Im April 2020 machte ich mich mit einer eigenen Werkstatt selbstständig. Ich finde es spannend, traditionelle und neuentwickelte Techniken in fantasievoller und lebensfroher Farben- und auch Formenvielfalt miteinander zu vereinen. Mich fasziniert vor allem die Liebe zum Detail, das Erschaffen eines eigenen Mikrokosmos innerhalb der kleinen Dimension einer Glasperle. Auf diese Art und Weise möchte ich den Betrachter dazu einladen, einen Moment von der großen, rauschenden Welt Abstand zu nehmen und sich auf das Kleine, Besondere einzulassen. Meine Werke entstehen im Kontext eines bestimmten Leitgedankens, wie zum Beispiel die Schmuckstücke aus der Kollektion Transparentes Gold.
Angewandte Glas-Techniken
In den Kunstobjekten größerer Dimension hingegen spiele ich gerne damit, Glasperlen aus ihrem gewöhnlichen Umfeld des Schmucks herauszunehmen. Dazu lasse ich weitere Glastechniken wie beispielsweise Schleiferei, Fusing, Pâte de Verre oder auch andere Materialien wie Draht, Beton und organische Strukturen (Muscheln, Steine, Zähne) in die Werke einfließen. Ich liebe es, die Kommunikation der unterschiedlichen Strukturen zu erforschen.
Beispielhafte Arbeiten
Hauptthema aller meiner Arbeiten mit Glas ist das allumfassende Prinzip Panta Rei, alles fließt. Ich verstehe Glas als Medium, welches es mir ermöglicht, meine Wahrnehmung des Elementes Wasser darzustellen. Das liegt vor allem an dem Lichtspiel und der Art, wie sich Glas in seinem flüssigen Zustand verhält. Besonders präsent ist diese Thematik in meiner Arbeit Caught in Motion.
Thematisch beschäftigen sich Arbeiten wie Das Suchen und Finden der freien Form zudem mit einem Loslassen geometrischer und kultureller Konventionen. Dabei fließen persönliche Erlebnisse aus meinen vielen Auslandsaufenthalten und aus dem Kennenlernen fremder Kulturen ein.
Das Spannungsverhältnis zwischen Individuum und Gesellschaft bewegte mich zu der Umsetzung des Projektes Outside The Box. Die Zerbrechlichkeit des Pâte de Verre wird im Kontrast zu den schweren Betonquadern hervorgehoben. In meinen Augen steht Pâte de Verre für den Inbegriff der Feinheit und der Zartheit. Diese Vorstellung entwickelte ich mit dem Objekt A Lesson in Fineness weiter.